Der Abwasserkanal im Fokus der Justiz

Die Umweltpolitik des Bundes und der Länder hat sich seit Jahren zur Aufgabe gemacht, Boden und Grundwasser vor schädlichen Einflüssen zu schützen. Dies insbesondere unter dem Aspekt, dass nach Hochrechnungen ein relativ hoher Schmutzwasseranteil aus den öffentlichen und privaten Kanälen versickert. Parallel hierzu nehmen die Konflikte zwischen dem Bürger (Grundstückseigentümer) und der Kommune als Kanalnetzbetreiber in erheblichem Maße zu. Als Folge zunehmender ökologischer Sensibilität und fachlicher Orientierung vieler Juristen werden immer häufiger die Gerichte angerufen, um in Streitfällen rund um den Abwasserkanal zu entscheiden bzw. Recht zu sprechen. In den meisten Fällen wird ein öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger vom Gericht beauftragt, um aus fachlicher Sicht Klarheit in den unterschiedlich dargelegten und interpretierten Sachverhalt seitens der Kläger und Beklagten zu bringen. Vom Sachverständigen wird verlangt, technische und ggf. hydraulische Zusammenhänge auf ein für Juristen verständliches Niveau herunter zu transformieren. Von Bedeutung sind hierbei die Verfahren im Rahmen der Strafprozessordnung sowie der Zivilgerichtsbarkeit.