Grenzen des Stresstests aus Sicht eines Rohrherstellers

Seit den 1970er Jahren wird in Deutschland der Stresstest nach VdTÜV-Merkblatt 1060 als integrale Sicherheitskontrolle vor der Inbetriebnahme von Gas- und Ölfernleitungen angewandt. Mit der Einführung dieser Felddruckprüfung wurde stets die erforderliche Höhe der maximalen Innendruckbelastung kritisch diskutiert. Da die Belastungsgrenzen bei der Durchführung des Stresstests im VdTÜV-Merkblatt 1060 nicht eindeutig geregelt sind, besteht die Gefahr, dass einzelne Rohre in einem Prüfabschnitt stark verformt und in einen nicht bestimmungsgemäßen Zustand versetzt werden, was vom Erschöpfen der Dehnungsreserven bis zum partiellen Ausbeulen oder Bersten eines Rohres reichen kann. Aus Rohrherstellersicht ist eine Überarbeitung des VdTÜV-Merkblatt 1060 erforderlich, um klare Grenzen bei der Durchführung des Stresstests verbindlich festzulegen. Aspekte, die hierbei berücksichtigt werden sollen, werden vorgestellt und diskutiert.