Feldleitungen aus Kunststoff sind besser als ihr Ruf

4,90 €
Auf Lager
Artikelnummer
01252_2013_01-02_08
PDF Download
Feldleitungen aus Kunststoff haben sich in Erdöl- und Erdgasbetrieben für den Transport von Lagerstättenwasser, Salzwasser, Erdölgas und Nassöl bewährt und ihre Zuverlässigkeit und mechanische Integrität über viele Jahre bewiesen. Belastungen von Boden und Grundwasser im Bereich von technisch dichten Kunststofffeldleitungen vor wenigen Jahren erschütterten jedoch dieses Bild und gaben Anlass zu Überlegungen, ob Kohlenwasserstoffe durch die Kunststoffwand der Rohrleitungen hindurch diffundieren (permeieren) und dadurch Umweltschäden verursachen können. Die Landesämter für Bergbau als Genehmigungsbehörden für den Bau und Betrieb der Feldleitungen aus Kunststoff veranlassten daraufhin Untersuchungen zur Überprüfung der Eignung der Rohrleitungen unter besonderer Beachtung des Aspektes Permeation/Diffusion. Aufgrund dieser Veranlassung erfolgten unter der Regie von TÜV NORD in einer bundesweiten Kampagne Überprüfungen der Feldleitungen aus Kunststoff nach einem speziell dafür entwickelten und von den Bergbehörden freigegebenen Untersuchungsverfahren, das Analysen von Boden- und Wasserproben aus dem unmittelbaren Bereich an den Kunststoffrohren auf fluidtypische Inhaltsstoffe, wie BTEX, vorsieht (WEG-Spezifikation). Die Untersuchungsergebnisse an knapp 100 Feldleitungen aus Kunststoff ergaben nur in wenigen Fällen Hinweise auf eine Permeation. Eine Belastung von Boden und Wasser war entweder gar nicht nachweisbar oder – dies betrifft nur Feldleitungen aus Polyethylen (PE) – auf wenige Zentimeter um die Rohrleitung herum begrenzt. In keinem Fall wurde ein Grundwasserschaden festgestellt, der auf die Permeation von fluidtypischen Inhaltsstoffen aus Feldleitungen aus Kunststoff zurückzuführen ist. Diese positive Gesamtbilanz zeigt, dass Feldleitungen aus Kunststoff besser sind als ihr Ruf. Die Untersuchungen gehen mit wiederkehrenden Überprüfungen zur Permeation routinemäßig weiter und auch beim Neubau von Feldleitungen aus Kunststoff verlangen die Bergbehörden permeationsspezifische Eignungsnachweise. Darüber hinaus wird der Einsatz von PE-Feldleitungen vorsorglich auf den Transport von Fluiden mit geringen Kohlenwasserstoffgehalten eingeschränkt.
Mehr Informationen
Autoren Dr. Wolfgang Rühl
Erscheinungsdatum 02.01.2013
Format PDF
Zeitschrift 3R - Ausgabe 01-02 2013
Verlag Vulkan-Verlag GmbH
Sprache Deutsch
Seitenzahl 7
Titel Feldleitungen aus Kunststoff sind besser als ihr Ruf
Beschreibung Feldleitungen aus Kunststoff haben sich in Erdöl- und Erdgasbetrieben für den Transport von Lagerstättenwasser, Salzwasser, Erdölgas und Nassöl bewährt und ihre Zuverlässigkeit und mechanische Integrität über viele Jahre bewiesen. Belastungen von Boden und Grundwasser im Bereich von technisch dichten Kunststofffeldleitungen vor wenigen Jahren erschütterten jedoch dieses Bild und gaben Anlass zu Überlegungen, ob Kohlenwasserstoffe durch die Kunststoffwand der Rohrleitungen hindurch diffundieren (permeieren) und dadurch Umweltschäden verursachen können. Die Landesämter für Bergbau als Genehmigungsbehörden für den Bau und Betrieb der Feldleitungen aus Kunststoff veranlassten daraufhin Untersuchungen zur Überprüfung der Eignung der Rohrleitungen unter besonderer Beachtung des Aspektes Permeation/Diffusion. Aufgrund dieser Veranlassung erfolgten unter der Regie von TÜV NORD in einer bundesweiten Kampagne Überprüfungen der Feldleitungen aus Kunststoff nach einem speziell dafür entwickelten und von den Bergbehörden freigegebenen Untersuchungsverfahren, das Analysen von Boden- und Wasserproben aus dem unmittelbaren Bereich an den Kunststoffrohren auf fluidtypische Inhaltsstoffe, wie BTEX, vorsieht (WEG-Spezifikation). Die Untersuchungsergebnisse an knapp 100 Feldleitungen aus Kunststoff ergaben nur in wenigen Fällen Hinweise auf eine Permeation. Eine Belastung von Boden und Wasser war entweder gar nicht nachweisbar oder – dies betrifft nur Feldleitungen aus Polyethylen (PE) – auf wenige Zentimeter um die Rohrleitung herum begrenzt. In keinem Fall wurde ein Grundwasserschaden festgestellt, der auf die Permeation von fluidtypischen Inhaltsstoffen aus Feldleitungen aus Kunststoff zurückzuführen ist. Diese positive Gesamtbilanz zeigt, dass Feldleitungen aus Kunststoff besser sind als ihr Ruf. Die Untersuchungen gehen mit wiederkehrenden Überprüfungen zur Permeation routinemäßig weiter und auch beim Neubau von Feldleitungen aus Kunststoff verlangen die Bergbehörden permeationsspezifische Eignungsnachweise. Darüber hinaus wird der Einsatz von PE-Feldleitungen vorsorglich auf den Transport von Fluiden mit geringen Kohlenwasserstoffgehalten eingeschränkt.
Eigene Bewertung schreiben
Sie bewerten:Feldleitungen aus Kunststoff sind besser als ihr Ruf
© 2017 Vulkan-Verlag GmbH