Abschätzung des Wasserkraftpotenzials einer Fernwasserleitung bei limitierter Datenlage in Entwicklungsländern

4,90 €
Auf Lager
Artikelnummer
05399_2015_07-08_03
Fallbeispiel anhand einer Trinkwassertransportleitung in Ganja, Aserbaidschan
PDF Download
Im vorliegenden Artikel wird das Wasserkraftpotenzial einer geplanten Trinkwassertransportleitung in Aserbaidschan unter limitierter Datenlage hergeleitet und abgeschätzt. Hierzu wird aus den Planungsunterlagen einer Fernwasserleitung in Ganja, Aserbaidschan, ein Referenz-Szenario entworfen und durch numerische Simulation stationäre Druckzustände in der Leitung untersucht. Anschließend wird ein geeigneter Turbinentyp gewählt, wobei eine kritische Betrachtung der verfügbaren Daten erfolgt. Da durch Nutzung der Wasserkraft neben dem Beitrag zur Stromerzeugung gleichzeitig die Möglichkeit zur Reduzierung des Treibhausgasausstoßes besteht, werden auf Basis der Methodik des United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC) die vermiedenen Emissionen am Kraftwerksstandort Aserbaidschan berechnet. Im Ergebnis wird deutlich, dass die Fernwasserleitung für eine Energiegewinnungsmaßnahme geeignet ist, jedoch für eine fundierte Turbinenauswahl und Turbinenauslegung weitere Daten, wie z. B. Bemessungsdurchfluss, Abflussdauerlinie, Bemessungsfallhöhe vorliegen müssen. Die vermiedenen Emissionen sind stark abhängig von dem zu substituierenden Energieträger. Da in Aserbaidschan hauptsächlich Erdgas zur elektrischen Energieproduktion verwendet wird, welches einen vergleichsweise kleinen CO2-Emissionsfaktor besitzt, fällt das CO2-Einsparpotenzial durch Substitution mittels einer Trinkwassertransportleitung vergleichsweise zu Braunkohle relativ gering aus. Eine Abschätzung des Wasserkraftpotenzials bei limitierter Datenlage ist möglich und eine Umsetzung des Einbaus von Turbinen anstelle der geplanten Druckbrecher technisch und ökonomisch sinnvoll. Eine Implementierung des Vorhabens liefert einerseits einen Beitrag zur nachhaltigen Stromversorgung Aserbaidschans, andererseits verdeutlicht es auch die Absichten des Landes, sich den Herausforderungen des Klimawandels stellen zu wollen.
Mehr Informationen
Autoren Julian Mosbach / Subhendu Bikash Hazra / Wilhelm Urban
Erscheinungsdatum 01.07.2015
Format PDF
Zeitschrift gwf - Wasser|Abwasser - Ausgabe 07-08 2015
Verlag DIV Deutscher Industrieverlag GmbH
Titel Abschätzung des Wasserkraftpotenzials einer Fernwasserleitung bei limitierter Datenlage in Entwicklungsländern
Untertitel Fallbeispiel anhand einer Trinkwassertransportleitung in Ganja, Aserbaidschan
Beschreibung Im vorliegenden Artikel wird das Wasserkraftpotenzial einer geplanten Trinkwassertransportleitung in Aserbaidschan unter limitierter Datenlage hergeleitet und abgeschätzt. Hierzu wird aus den Planungsunterlagen einer Fernwasserleitung in Ganja, Aserbaidschan, ein Referenz-Szenario entworfen und durch numerische Simulation stationäre Druckzustände in der Leitung untersucht. Anschließend wird ein geeigneter Turbinentyp gewählt, wobei eine kritische Betrachtung der verfügbaren Daten erfolgt. Da durch Nutzung der Wasserkraft neben dem Beitrag zur Stromerzeugung gleichzeitig die Möglichkeit zur Reduzierung des Treibhausgasausstoßes besteht, werden auf Basis der Methodik des United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC) die vermiedenen Emissionen am Kraftwerksstandort Aserbaidschan berechnet. Im Ergebnis wird deutlich, dass die Fernwasserleitung für eine Energiegewinnungsmaßnahme geeignet ist, jedoch für eine fundierte Turbinenauswahl und Turbinenauslegung weitere Daten, wie z. B. Bemessungsdurchfluss, Abflussdauerlinie, Bemessungsfallhöhe vorliegen müssen. Die vermiedenen Emissionen sind stark abhängig von dem zu substituierenden Energieträger. Da in Aserbaidschan hauptsächlich Erdgas zur elektrischen Energieproduktion verwendet wird, welches einen vergleichsweise kleinen CO2-Emissionsfaktor besitzt, fällt das CO2-Einsparpotenzial durch Substitution mittels einer Trinkwassertransportleitung vergleichsweise zu Braunkohle relativ gering aus. Eine Abschätzung des Wasserkraftpotenzials bei limitierter Datenlage ist möglich und eine Umsetzung des Einbaus von Turbinen anstelle der geplanten Druckbrecher technisch und ökonomisch sinnvoll. Eine Implementierung des Vorhabens liefert einerseits einen Beitrag zur nachhaltigen Stromversorgung Aserbaidschans, andererseits verdeutlicht es auch die Absichten des Landes, sich den Herausforderungen des Klimawandels stellen zu wollen.
Eigene Bewertung schreiben
Sie bewerten:Abschätzung des Wasserkraftpotenzials einer Fernwasserleitung bei limitierter Datenlage in Entwicklungsländern
© 2017 Vulkan-Verlag GmbH